Wir waren diesen Mai auf Sardinien und die Insel ist wirklich traumhaft schön. Wie immer hatte ich auch in diesem Urlaub das Ziel mich fit zu halten, ohne mein klassiches Sportprogramm wie Joggen oder Workouts durchzuziehen – ist schließlich Urlaub! Hier habe ich euch meine Tipps zusammen gestelllt, wie man die Insel-Erkundung mit Fitness kominieren kann – fit auf Sardinien eben!
Wir sind per Flugzeug angereist und in Olbia gelandet. Von dort ging es mit dem Mietwagen einmal quer über die Insel an die Westküste, wo wir die erste Woche in dem kleinen Küstenstädtchen Bosa verbracht haben. Die zweite Hälft des Urlaubs hatten wir dann eine kleine Ferienwohnung an der Ostküste im etwas touristischeren (und weniger sportlichen) Städchen La Caletta und haben von hier aus die Ostküste und das Inland erkundet. Hier unbedingt das Bergstädtchen Orgosolo mit seinen politischen Wandmalerien und die vielen traumhaften Buchten entlang der Küste besuchen.
Kiten, Surfen, Stand-up Paddling und Burgbesteigung in Bosa
Bosa ist ein hübsches kleines Städtchen mit einem (etwas verschlafenen) historischen Kern und der tollen alten Festung Castello Malaspina, die über der Stadt thront. Den Hang hinauf schmiegen sich eng an eng bunte alte Häuser, was besonders von weiter weg ein tolles Fotomotiv hergibt. Wenn du die Burg von der Stadt zu Fuß erklimmst, hast du dein erstes kleines Cardio Workout des Tages erledigt.
Bosa selbst hat einen eigenen kleinen Strand mit Restaurants und Strandbars. Wir haben auf dem Wasser einige Kiter und Windsurfer gesehen – hier also schon eine weitere Möglichkeit sich fit zu halten, wenn man ein Freund des Wassersports ist.
Durch Bosa fließt der Fluss Temo, der einzige schiffbare Fluss der Insel – zumindest einige Kilometer bis zu der Stelle an der vor vielen Jahren eine alte römische Brücke eingestürzt ist und den Fluss für Boote unpassierbar macht. Von Bosa aus starten aber nicht nur Boote zur Erkundungstour des Temol, sondern auch Stand-up Paddling-Touren. Eine sportliche und zugleich entspannte Weise, um Bosa aus einer anderen Perspektive zu entdecken und sich gleichzeitig körperlich zu betätigen. So bleibst du fit auf Sardinien!
Trepp auf, Trepp ab zu Neptuns Grotte
Ganz in der Nähe der schönen Stadt Alghero – einen Besuch wert, aber weniger zum Sporteln, sondern mehr zum Schlendern und Schlemmen auf der Kaimauer – befindet sich die Grotta di Nettuno, Neptuns Grotte. Die Tropfsteinhöhle befindet sich am Fuße einer Felsenklippe und war ursrpünglich nur mit dem Boot zu erreichen. Die Höhle birgt einen 120m langen Salzsee, hunderttausende Stalakmiten und Stalaktiten und reicht zehn Kilometer in den Fels hinein. Besichtigen kann man davon leider nur die ersten 500 Meter, aber die sind einen Besuch auf jeden Fall wert. Sportlich wird dein Trip zu König Neptun, wenn du die Grotte nicht mit einem der vielen Boote aus Alghero ansteuerst, sondern den Weg über 654 Stufen von Capo Caccia über die Escala del Cabirol hinab zu Fuß gehst. Das verbrennt ordentlich Kalorien und trainiert besonders beim Aufstieg Oberschenkel, Waden und Po. Zusätzlich wirst du währendessen mit einer sagenhaften Aussicht belohnt. Fit auf Sardinien – mit einem Besuch bei Neptun kein Problem!
Mutiger Sprung vom Felsenbogen
Kick statt fit auf Sardinien: Direkt bei der kleinen Ortschaft S’Archittu, gegenüber vom schönen Strand Spiaggia dell’Arco, führt ein großer Bogen aus weißem Kalkstein über glasklares und türkis funkelndes Wasser. Wer mutig ist, kann einen Sprung von der knapp 10 Meter hohen natürlichen Brücke ins Meer wagen – aber vorsicht mit den Felsen im Wasser und vorher immer die Wassertiefe checken. Niemals einfach hinab springen, schon gar nicht Kopf vor. Der Sprung von dem Naturkunstwerk kostet zwar keine Kalorien, aber garantiert jede Menge Nerven. Wer sich nicht traut oder keine Lust auf Nervenkitzel hat, kann auch einfach die Naturschönheit vom gegenüberliegenden Strand bewundern oder Schnorcheltouren durch das klare Wasser machen.
Wandern durch den Grand Canyon Sardiniens
Wandern, besonders bei anspruchsvollen Passagen, sind eine wundervolle Art sich auf Sardinien fit zu halten – es fühlt sich nicht zu sehr nach Alltagssport an und du bekommst dabei auch noch etwas zu sehen. Außerdem ist Wandern für fast jedes Fitnesslevel geeignet, du kannst alleine oder in der Gruppe gehen und selbst mit Kindern (ich habe unseren Sohn (10kg) auf dem Rücken getragen) ist eine Wanderung kein Problem. Auf Sardinien haben wir eine Tagestour zum Gola di Su Gorropu, dem Grand Canyon Europas, gemacht und das hat sich wirklich gelohnt. Die Strecke geht bergauf und bergab, durch kleine Wäldchen, über Geröll und an erfrischenden Wasserbecken vorbei bis zum imposanten, mehrere hundert Meter hohen Eingang der Schlucht. Die Schlucht selbst ist nur 1,5 Kilometer lang und hindurch fließt ein kleines, süßes Bächlein, das sich die letzten hundert Jahre 400 Meter tief in das Gestein gefräst hat. Steter Tropfen … Man braucht circa 1,5 Stunden bis zum Eingang der Schlucht und sollte gute Schuhe tragen. Die Strecke ist aber nicht so gefährlich, dass man sein Kind nicht auf dem Rücken tragen könnte. Und größere Kinder können ohne Probleme selber laufen. Unbedingt genügend Trinken einpacken, Kopfbedeckung nicht vergessen und Blasenpflaster einpacken – man weiß ja nie.
Fit auf Sardinien
Sardinien bietet natürlich noch viele weitere Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen – eine Erkundung per Rennrad wäre zum Beispiel eine weitere Möglichkeit oder du jagst mit dem Mountainbike durchs schroffe Hinterland. Oder zu Pferd, wenn du nicht nur auf eigene Muskelkraft setzen willst. Die Landschaft Sardiniens ist auf jeden Fall eine fantastische Kulisse für sämtliche Outdoor-Aktivitäten. Und natürlich laden das türkisfarbene Meer und die herrlich weißen Strände (man nennt Sardinien auch die Karibik Europas) zum Ausprobieren und Trainieren sämtlicher Wassersportarten ein – von Schnorcheln, Tauchen über Windsurfen, Kiten und Stand-up Paddling ist hier alles geboten. Ach, und auch Kletterfreunde und Golfer kommen auf Sardinien auf ihre Kosten!
Fit auf Sardinien-Fazit
Du willst einen Aktivurlaub in herrlicher Landschaft, mit sehenswerten Städtchen, an traumhaften Stränden, im glasklaren Wasser und mit unglaublich leckerem italienischen Essen machen? Dann ab mit dir nach Sardinien. Und mit unseren Tipps heißt es dann: fit auf Sardinien!
Travel Facts
ANREISE: Wir sind von Berlin mit Easyjet nach Olbia geflogen. Der Flug hat um die 150 Euro gekostet (pro Person).
RUMKOMMEN: Wenn man die Insel erkunden und viel unternehmen will, ist ein Mietwagen Pflicht. Wir hatten über billigermietwagen.de gebucht und einen ganz guten Preis bekommen. Aber Vorsicht: viele Ortschaften auf Sardinien haben SEHR enge Gassen und Straßen und hoppelige Schotterpisten führen zu verschiedenen Buchten. Eine Vollkasko lohnt sich da – wir haben unser Auto leider auch leicht lädiert.
UNTERKOMMEN: Wir hatten in Bosa und La Caletta tolle Wohnungen über AirBnB gebucht. In Bosa lag die Wohnung im neuen Stadtteil Bosa Marina, keine 100 Meter vom Strand entfernt. Unsere Gastgeberin hat bei unserer Ankunft nachts um 23 Uhr für uns gekocht – super lieb! In Caletta hatten wir eine süße Wohnung mit Terasse und kleinem Garten in einer ruhigen Seitenstraße – perfekt mit Kind.
ESSEN: Wir haben häufig selbst gekocht, aber können das sardische Essen nur empfehlen. Es gibt auch überall etwas für Vegetarier und Veganer. Günstig gibt es Gebackenes (süß oder salzig) wie Foccacia oder Cornetti auf die Hand für unterwegs.
PROBIEREN & MITBRINGEN: Vegetarier sollten auf jeden Fall die verschiedenen Pecorino-Sorten probieren für die Sardinien bekannt ist. Und von dem dünnen knusprigen sardischen Brot Pane Carasau haben wir zehn Packungen eingepackt für Freunde und uns selbst zum Mümmeln zuhause. So lecker.
UNSER REISEFÜHRER: Unseren Reiseführer findest du ganz unten. Digitale Reise-Tipps geben die MARCO POLO Guides – MAIRDUMONT (für kostenlos).
Du brauchst weitere Reise-Inspiration? Dann schaut doch mal in unserer Kategorie Fit in/auf … vorbei, vielleicht ist ja zum Beispiel Fit auf Kuba eher nach deinem Geschmack.
Du planst deinen nächsten Urlaub und möchtest ihn fit auf Sardinien verbringen? Dann schreib uns, wenn du noch Fragen hast oder individuelle Tipps brauchst. Du willst deine eigenen sardischen Erlebnisse mit uns teilen? Dann her mit deinem Kommentar!
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